Mal Besser. Malbuner (oder: Mal Looren… mal Kopf)
von Andreas Good
Es ist Donnerstag Abend nach dem Besuch bei Onkel Herbert, «Mal besser, Malbuner». Auf dem Küchentisch präsentiert sich der Inhalt der Malbuner Geschenktasche in Form einer grossen Auswahl von Charcuterie wie zum Beispiel Malbuner Landrauchschinken, Malbuner Bauernspeck, Malbuner Mini Sticks, Malbuner Partysticks, Malbuner Salami Schnitte, Malbuner…etc. (Ein Albtraum für einen Veganer, ein Eldorado für fleischessende Normalos).
Ich entschliesse mich, den Tag so zu beenden, wie er angefangen hat, öffne einen Malbuner Partystick «original» und lasse mir das Heute genussvoll noch einmal durch den Kopf gehen und über den Gaumen rutschen.
Im Rahmen des BCL-Ausflugs besuchten wir die Ospelt Gruppe in Bendern (FL), besser bekannt unter der Marke «Malbuner».
Eingebettet zwischen Liechtensteiner, Schweizer und Österreicher Bergketten hat die Firma Herbert Ospelt Anstalt den Hauptsitz in Bendern (FL) – mit Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Deutschland – gesamthaft rund 1800 Mitarbeiter. Bekannt durch die Marke Malbuner wird hier Fleisch zu den bereits im Eingang erwähnten Spezialitäten im wahrsten Sinne veredelt. Nachdem Adi mit seinem Transporter und rund 14 Gästen endlich eingetroffen ist (er hatte vermutlich Navi-Schwierigkeiten mit der Geographie im ’Ländle’), werden wir in einem familiären und beindruckend unkomplizierten Rahmen von Herbert Ospelt (landesweit bekannt als Onkel Herbert), Inhaber und Gründer, sowie Herrn Remo Hansen, CEO Food, im Personalrestaurant am Hauptsitz bei Kafi und Gipfeli begrüsst.
Remo Hansen stimmt uns in einem kurzen Vortrag auf die Eckpunkte der Firmengeschichte ein und liefert beeindruckende Fakten dazu. Danach geht es unter der Führung von Remo Hansen und Ratko Gulan zum Rundgang in das Werk Malbuner, wo wir alle als erstes weisse Schutzanzüge, blaue Schuhüberzieher und grüne Haarnetze fassen. Eindrücklich, wie Einheitskleidung innert kürzester Zeit unsere Individualität auf ein Minimum reduziert (siehe Photos zum Anlass).
Auf dem Rundgang durch die Firma sehen wir eindrucksvoll, wie Fleisch heutzutage auf einem sehr hohen technischen Niveau veredelt wird. Tonnen von Fleisch werden täglich entgegen genommen, von der Eingangskontrolle erfasst, bearbeitet, veredelt, geräuchert, gelagert, verpackt und ausgeliefert, unter Einhaltung von höchsten hygienischen und produktionsspezifischen Ansprüchen, von GMP (good manufacturing practice) bis hin zum Reinraum und dies mehrheitlich bei äusserst kühlen Temperaturen zur Sicherstellung der vorgeschriebenen Kühlkette. Beindruckend ist nicht nur die gesamte Prozessstruktur, die Vielschichtigkeit der Produktion, die Vermischung von maschineller Bearbeitung und Handarbeit und die permanente Qualitätskontrolle, sondern auch die Erfolgsgeschichte, die dahinter steckt.
Im reichhaltigen und opulenten Mittagessen danach können wir uns quer und à discrétion durch das ganze Malbuner Fleisch-Sortiment futtern, keiner, der nicht genug oder etwas mehr bekommen hat. Übrigens, diverse Salate hat es offenbar auch gegeben und es heisst, dass auch diese sehr gut geschmeckt haben! Dem Gründer Herbert Ospelt gebührt grosser Respekt, wie er aus einer kleinen Dorfmetzgerei ein international tätiges Unternehmen in der Verarbeitung und Veredelung von Lebensmitteln aufgebaut hat. Herbert Ospelt, mittlerweile 88 Jahre alt, ist zwar operativ nicht mehr in die Firma eingebunden, doch nach wie vor omnipräsent, gute Seele der Firma und Patron der alten Schule in einem. Nebst seiner unternehmerischen Fähigkeit, Mitarbeiter zu finden und anzubinden, Trends und Bedürfnisse des Marktes mit viel Empathie und guter Nase zu erfassen und in produzierbare Produkte umzumünzen, ist er vor allem ein spannender, interessanter und unterhaltsamer Mensch und exzellenter Verkäufer seiner selbst.
Am besten unterstreicht dies folgende Geschichte:
Die Firma produziert u.a. seit 1969 Tiernahrung, welche 1987 mit Nassnahrung in der Aluschale für Hunde ergänzt wurde. Ein gutes Produkt ist das Eine, das Andere ist der Verkauf. So stellte sich Onkel Herbert einst beim zuständigen Chefeinkäufer bei der Migros vor. Im Sack einige Muster und an der Leine sein kleines Hündchen, welches seit drei Tagen nichts mehr zu Fressen hatte. Teil Eins seiner stilvollen Produktpräsentation war, dass er selber davon gegessen hat, weil’s einfach gut ist. Teil Zwei war die beiläufige Erwähnung, dass sein Hündchen ganz verrückt danach sei und öffnet zur Demonstration ein ‚Päckli’ Hundefutter. In der Gerüchteküche wird erzählt, dass der Hund sogar die Verpackung gefressen habe! Es ranken sich noch viele solche Geschichten um das Original Onkel Herbert und seinem Unternehmen, vielleicht erzählt uns Adi wieder einmal eine davon aus seinem ‚Märlibuech’.
Nächste Station war ein Rundgang im Vaduzer Städtle und/oder der Besuch im Kunstmuseum und der Hilti Art Foundation mit anschliessendem Spaziergang durch den Rebberg „Herawingert“ zur Fürstlichen Hofkellerei Vaduz und einer Wein Degustation. Auch hier präsentierte sich die Rheintaler und Fürstliche Welt im Einklang mit Natur und Gaumen! Adi, besten Dank für die Organisation dieses tollen Anlasses und….. nächstes Mal bitte pünktlich!
Der grösste Dank gilt aber dem Verwaltungsrat-Präsident, Alexander Ospelt, seiner „besseren Hälfte“ Hedy, die uns die Abwesenheit des Bosses mehr als kompensierte und natürlich seinem Vater Herbert „Onkel Herbert“, die uns alle mit ihrer Grosszügigkeit und Herzlichkeit verwöhnten.