Naturheilkunde oder Schulmedizin? Diese Frage wird immer wieder – häufig mit grosser Emotionalität – diskutiert. Das Thema an diesem Donnerstagabend lautete aber nicht «entweder-oder» sondern «sowohl-als auch».
Rund 20 Teilnehmende trafen sich im NHK Campus des Instituts für integrative Naturheilkunde, wo zuerst ein Apéro serviert wurde. Eigenartigerweise hatte man bei diesen Köstlichkeiten für einmal kein schlechtes Gewissen. Ob das einfach an der Umgebung lag, oder ob die Häppchen einen Tick «gesunder» zubereitet waren? Egal! Das gute Gefühl zählte.
Ausbildung und Praxis Seite an Seite
Sybille Binder, die Geschäftsführerin des NHK Instituts für integrative Naturheilkunde – und daneben auch Dipl. Ernährungsberaterin FH, Dipl. Vitalstofftherapeutin FEOS, Therapeutin im NHK Zentrum – begrüsste uns und stellte das Konzept des Instituts vor:
- Der NHK Campus bildet Naturheilpraktiker und Therapeuten in Traditionell Europäische Naturheilkunde TEN aus. TEN zählt neben Ayurveda-Medizin, Homöopathie und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zu den vier Alternativmedizinen.
- Im NHK Therapiezentrum ergänzen sich verschiedene naturheilkundliche und schulmedizinische Diagnose- und Therapieverfahren. Dabei arbeiten Ärzte und Therapeuten auf Augenhöhe zusammen und machen so die Symbiose der verschiedenen Ansätze möglich. Wer mehr über das NHK Zentrum erfahren möchte, dem empfehle ich folgenden 3–Minuten-Video.
3e – Ernährung, Entgiftung, Entspannung
Anschliessend hielt Prof. Dr. med. Matthias Heiliger, Leitender Arzt im NHK Therapiezentrum, ein packendes Referat über seine Tätigkeit als Schulmediziner, die Stärken der Naturheilkunde und das Zusammenspiel von Naturheilkunde und Schulmedizin. Jeder Patient wird – nach einer ausführlichen Untersuchung – individuell behandelt. Das geht sogar so weit, dass jede «Medizin» (Zusammensetzung, Dosis) individuell abgestimmt und durch nachfolgende Untersuchungen optimiert wird. Das Zentrum setzt dabei erfolgreich auf das 3e-Konzept:
- Die gesunde Ernährung (da erinnerte ich mich gleich an den Apéro).
- Die Entgiftung, d.h. die Elimination von Umweltgiften (im Referat wurde sogar die These aufgestellt, dass der Darm und nicht das Hirn uns Menschen «steuert»)
- Die Entspannung (z.B. durch physikalische Therapie, Antistress und Bewegung)
Mit seinen bewusst provokativen Äusserungen brachte Prof. Dr. med. Matthias Heiliger wirklich jeden im Saal zum Nachdenken.
Ein gesundes Nachtessen begleitet von spannenden Diskussionen
Nach einer kurzweiligen Führung durch den Campus und das Zentrum servierte uns dipl. Naturheilpraktikerin TEN Renate Frank und Praxisassistentin Joana Weinig ein feines und gesundes Nachtessen, mit viel Liebe zubereitet, mit vielen Kräutern und gesunden Ölen geschmacklich verfeinert. Und schon war es wieder da: Das gute Gefühl, etwas Gesundes für seinen Körper zu tun.
An den Tischen entfachten spannende Diskussionen. Sybille Binder und Prof. Dr. med. Matthias Heiliger beantworteten geduldig die Fragen der Tischnachbarn. Am Ende schien klar: Das Zusammenspiel von Naturheilkunde und Schulmedizin, wie dies bereits im NHK Zentrum gelebt und praktiziert wird, hat Zukunft. Nur bei der Frage, ob man schon den Arzt (quasi prophylaktisch) aufsuchen soll, ohne dass der Körper klare Signale aussendet, gingen die Meinungen – zumindest an meinem Tisch – etwas auseinander.
Um 22:30 Uhr traten die BCL-Mitglieder und ihre Gäste den Heimweg an, mit gutem Gefühl, bereits etwas in Richtung 3e gemacht zu haben (sofern man den Rundgang als „Bewegung“ und die Tischgespräche als „Entspannung“ werten kann). Das Thema hat bewegt – auch nach dem Event. Jedenfalls wurde unter meinen Weggefährten bis zum Stadelhofen, wo sich die Wege trennten, fleissig weiter diskutiert…
Ein grosses Dankeschön dem NHK Team, unserem Mitglied Pierre André Jud und Adi Noventa für die Organisation dieses gelungenen Events.