Wir kamen durch den ersten Schnee etwas früher, Henriette und ich. Die Band (Tango Argentino mit Samborombon) checkte bereits den Sound, war aber noch in Zivil. Es tönte aber schon recht gut, ich freute mich schon einmal vor. Wir wurden von Ramona und Bettina empfangen, die sich dann als unsere guten Geister für den Abend entpuppten, und als sie sich später verpuppten, wurden sie eher noch verführerischer. Fédérico Pfaffen, der Hausherr, sorgte sich um alles: Soundcheck, Küche, Service und Ankündigung der Speisen und überhaupt des Abends. Wenn man keine Attraktion gebucht oder mitgebracht hat, würde sich dies auch eigentlich erübrigen. Der Bündner pries seine Baracke und seine Speisen derart „gluschtig“, detailliert und mit Pathos an, dass es an grosses Theater gemahnte. Dabei erfuhren wir viel über die Geschichte dieses kultigen Ortes. Weiteres dazu auf www.herzbaracke.ch.
Ich durfte mit Dank an die Anwesenden den Reigen des Abends eröffnen, vor allem an meine Vorstandskollegin und Vorstandskollegen für die erspriessliche und inspirierende Zusammenarbeit, und vergass auch Kurt nicht, der auch ohne Auftrag immer für uns engagiert ist. Er war es denn auch, der mit einem Strauss an Katrin und mit einem Paket voll Flüssigem aus dem Tessin den Vorstand austrickste, der so etwas erst anlässlich des Dezember-Lunches geplant hatte (… und immer noch vorhat).
Das Essen, ich muss die genauen Details noch nachfragen, war selber eine Show, der Service – einzeln, Platte für Platte, die Qualität und die Grosszügigkeit – wirklich aussergewöhnlich. Mir hätte die Suppe gereicht, mit Supplément bis zur Sattheit, wollte aber auch den Rest kennenlernen. Und dazwischen immer wieder Fédérico Pfaffen, der jedes Detail pflegte und zwischendurch die Schiffsglocke anschlug, um launig und temperamentvoll Weiteres zu erläutern.
Tango…. das ist Argentinien, nicht immer jedermanns Sache. Aber ich habe in dieser Form und Konzentration etwas Neues kennen gelernt. Die rauchige Stimme des Sängers, seine Erklärungen, die Bewegungen der Musiker in der Stimmung der Musik und des Textes – liebe Freunde, einfach ein Genuss. Die Herzbaracke, praktisch gebaut, hochstehendes Baracken-Handwerk, bis kitschig, aber auch durchorganisiert, wiegte sich im Wasser, woran man sich gewöhnen musste. Aber nach den ersten Gläsern Rotwein legten sich die Anzeichen von Seekrankheit. Wir hatten aber an Qualität auch selber etwas zu bieten: unsere besseren Hälften zum Beispiel, in feines Tuch gewandet; Gäste wie Roland Zidek (Immobilien, Fällanden www.z-immobilien.ch) und Bibiana Stoecklin-Bruderer (www.modestrom.ch), denen beiden wir auch dankbar waren, dass sie kurzfristige Ausfälle ausfüllten.
Es schneite immer noch, als wir zu später Stunde den Heimweg antraten, immer noch in Gedanken an einen aussergewöhnlichen Anlass, eine originelle Location und an einen herzlichen Gastgeber, dem man als Dank und Kompliment nur sagen kann: „Wir kommen wieder, und dann kommen wir mit weiterer Verstärkung, und wir werden weitersagen, was wir erleben durften“.